Tagebuch Angel

19112014_Angel5

Darf ich mich vorstellen, ich bin Angel.

Am 20.08.2013 wurde ich mit 8 weiteren Geschwistern geboren. Eins meiner Geschwister ist gestorben. Von uns allen war ich die erste, die vermittelt wurde.

Jeder denkt immer, oh schön, die Kleine hat eine neue Familie und ist gut untergebracht. Aber es war die Hölle. Dort in meinem neuen Zuhause hatte ich es überhaupt nicht gut. Es gab kein richtiges Futter, ich wurde misshandelt, durfte fast gar nicht raus und zu guter Letzt ist mein Besitzer abgehauen und hat mich 4 Wochen alleine in der Wohnung gelassen. Ganz lieben Nachbarn verdanke ich es, dass ich dann doch noch aus der Wohnung herausgeholt werden konnte, bevor ich verdurstet und verhungert bin.

Dementsprechend schlecht ging es mir die ersten Tage. Ich war voll Parasiten, hatte kahle Stellen im Fell und war nur noch Haut und Knochen. Bei der Familie, die mich die ersten 2 Wochen aufgepäppelt hatte, konnte ich nicht bleiben und musste nochmal in eine Pflegestelle umziehen. Anfangs wollte ich diese gleich mal „fressen“, so große Angst hatte ich. Sie hatten dazu noch eine große Hündin, die ich mir anfangs mit meinen Zähnen vom Hals halten wollte. Doch nach einer Stunde sind wir zusammen in das Auto gestiegen und es ging ab in die neue Pflegestelle.
Da ich nichts kennengelernt habe und mir viel Schlechtes wiederfahren ist, habe ich große Angst vor Menschen. Deshalb versuche ich anfangs zu schnappen und diese zu verbellen. Wenn ich aber merke, es passiert nichts, lasse ich das. Ich vertrage keine hektischen Bewegungen und mag es nicht, wenn mich Fremde gleich anfassen wollen.
Tierarzt ist auch ein Grauen für mich, da kriege ich riesige Zähne und zeige diese auch.

Jetzt lebe ich mit einer Hündin, der Bonny, zusammen und wir verstehen uns ziemlich gut. Natürlich gibt es hin und wieder Streitigkeiten, aber diese Bonny will mir einfach immer mein Pflegefrauchen wegnehmen. Deshalb lasse ich dieses nicht aus den Augen und folge ihr wie ein Schatten, auch wenn sie deshalb genervt ist. Ich habe große Angst, dass sie ebenso plötzlich verschwindet, wie mein vorhergehender Besitzer.

Jetzt muss ich noch ganz schön viel zunehmen, mein Fell muss wieder in Ordnung kommen, dann werde ich geimpft und gechipt.
Wenn ich das alles hinter mir habe, würde ich gerne in eine Endstelle ziehen. Ich wünsche mir ganz liebe Menschen, die mich so nehmen wie ich bin, mir ganz viel Sicherheit geben und noch viel beibringen. Lernen muss ich noch eine ganze Menge, denn ich war über ein Jahr in der Wohnung eingesperrt und kam nur unregelmäßig ganz kurz raus.
Vielleicht verliebt sich ja jemand in mich und möchte mich mal kennenlernen.
Ich halte euch über meine Fortschritte im Laufenden.

17.12.2014:
„Ich bin nun schon 4 Wochen bei meinen „Pflegeeltern“. Mittlerweile mache ich nicht mehr in die Wohnung und habe auch gut zugenommen. Das mit meiner Haut ist noch nicht ganz weg, es wird aber immer besser.
Am liebsten möchte ich immer auf den Schoß und ganz viel kuscheln. Ich bin eben sehr verschmust und musste das alles bei meinem damaligen Besitzer entbehren.
Allerdings habe ich den Drang, alles „Essbare“ klauen zu wollen. Da muss noch mit mir gearbeitet werden. Gassi gehen kann ich schon recht ordentlich, allerdings bin ich noch sehr unsicher und belle alles an, was ich nicht kenne. Da muss man mir viel Sicherheit geben. Ich besitze viel Power, renne sehr viel und würde auch gerne geistig ausgelastet werden. Auf dem Hundeplatz hat es mir großen Spaß gemacht, den Parcour abzulaufen.
Mit Kindern komme ich auch klar. Diese sollten schon mit Hunden Kontakt gehabt haben und wissen, dass man einen Hund nicht bedrängen darf. Dann werden wir die besten  Kumpel.
Für die Zukunft wünsche ich mir ganz liebe aktive Menschen, die viel mit mir unternehmen und auch geistig mit mir arbeiten. Ich möchte auf keinen Fall 8 Stunden und länger in einer Wohnung eingesperrt sein. Dafür habe ich viel zu viel Power.
Vielleicht liest das ja jemand, der genau so einen lieben kleinen Hund, wie mich, sucht.“

18.03.2015
Heute konnte ich erfolgreich in mein neues Zuhause einziehen.

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